HTV-Camp 2011 (Latein Workshops)


Die folgenden Fotos wurden mit einer digitalen Spiegelreflexkamera (Canon EOS 40D) aufgenommen.

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Zur Vorab-Information habe ich auch eine Preisliste hinterlegt.


Carolyn Smith

Schon zu Beginn des ersten Workshops war klar, dass Carolyn Smith die knappe Zeit möglichst effektiv nutzen wollte, denn bereits nach wenigen Sekunden schickte sie die anwesenden Paare zum Mitmachen auf das Parkett. Thema war der Jive, der nach ihrer Erfahrung als fünfter Lateintanz im Training oft zu sehr vernachlässigt wird. So vermittelte sie anhand von drei Übungen, wie die Paare trainieren können, die richtige Kraft und Technik in Füßen und Beinen zu entwickeln, um sich möglichst geräuschfrei („Dancers should be seen, not heard!“) und trotzdem dynamisch zu bewegen. Dabei konzentrierte sich die erste Übung auf die Bounce-Bewegung, während bei der zweiten Übung Kick-Aktionen im Vordergrund standen. Erst die dritte Übung war eine kleine Schrittkombination (bestehend aus der Figur Drunken Sailor, einigen Kicks und einem Simple Spin), die paarweise auszuführen war.
Zum Schluss entließ die Trainerin die Paare mit der Anregung, öfter auf langsame Musik zu trainieren, um diese beherrschen und ausfüllen zu können.

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Bryan Watson

Wie in den meisten Latein-Workshops an diesem Wochenende ließ auch Bryan Watson die Teilnehmer aktiv mitmachen. So wurde am Freitag anhand einer einfachen Rumba Basic-Folge (Open Hip Twist, Fan, Alemana, Opening Out, Advanced Hip Twist, Fan, Hockey Stick) das bewusste Arbeiten mit den Füßen trainiert. Anfangs sollte dies ohne Schuhe mit maximalem Heben probiert werden, anschließend mit Tanzschuhen und Heben, allerdings ohne dass die Fersen dabei den Boden verlassen. Generell empfahl Bryan im freien Training öfter die Absatzhöhe zu variieren und dabei stets den ganzen Fuß zu benutzen, statt nur den Ballen.
Um die optimale Schrittgröße zu ermitteln, sind Schreitbein und –fuß zu strecken, soweit es möglich ist, ohne das Gewicht zu verlagern. Dies erleichtert es, in die Bewegungsrichtung durch den Fuß des Standbeins zu rollen. Generell sollten nicht schöne Füße die oberste Priorität sein, sondern Füße, welche die Bewegung und Balance des Tänzers unterstützen.

In seinem zweiten Workshop gab es wieder eine kleine Übungssequenz – diesmal im ChaCha – anhand derer hilfreiche Tipps vermittelt wurden. So sollten die Zehen der Damen stets entspannt sein, um den ganzen Fuß nutzen zu können. Obwohl dabei natürlich auch die Fersen den Boden berühren, sollten diese aber nie zu hören sein.
Bei Locksteps sollte die Ferse des vorderen Fußes beim Kreuzen am Boden sein, während die Ferse des hinteren Fußes stets oben ist (also hier kein Heben oder Senken stattfindet).
Aber auch hier wurde wieder betont, wie wichtig es ist, durch den ganzen Fuß zu rollen, um das Gewicht von einem Fuß auf den anderen zu verlagern.

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Hans-Reinhard Galke

Hans-Reinhard Galke widmete seine beiden Workshops ganz dem Thema Musikalität, denn wie er sagte: „The best dancer is the one who shows the best musicality through his movement!”
Dabei begann er damit, die Bewegungsmöglichkeiten der verschiedenen Gelenke zu analysieren, angefangen vom Fuß (rotierbar) über die Knie (vorwärts und rückwärts) bis hin zur Hüfte, die sich eigentlich nur seitwärts bewegen kann, aber durch Unterstützung von Knien und Wirbelsäule wiederum rotierbar wird.
Diese Information nutzte er dann, um – in gewohnt humorvoller Weise – die einzelnen Körperaktionen in Samba-Wischer und Stationary Samba Walks zu sezieren. So arbeiten die Füße primär vorwärts und rückwärts, während das freie Bein die Bewegung (& Balance) unterstützt. Die gesamte Bewegung wird in optimaler Weise durch den Rücken bzw. die Wirbelsäule bis in die Arme fortgesetzt.
Nach der Samba folgte ein Wechsel zum ChaCha, bei dem die Figur New Yorker auseinander genommen wurde. Hier haben viele Tänzer eine falsche Knie-Aktion, denn in der Endposition sollte das Gewicht über dem Ballen des vorderen Fußes sein, während die Drehung davor bereits über dem Standbein auf dem vorigen Schritt stattfinden sollte.

Die zweite Lecture begann Hans-Reinhard Galke mit einem Appell an die Paare, die an dem Wochenende Privatstunden bei ihm genommen hatten: „Ich kann auch was anderes als Samba!“ (In etwa 30 Privatstunden hatte er gefühlte 28x Samba unterrichten müssen bzw. dürfen.)
Nach dieser Einleitung ging es dann – wie sollte es anders sein – mit Samba weiter. So wurde gezeigt, wie er mit den kanadischen Profis Andreij und Natalia Paramonov einen Teil ihres Samba-Programms noch musikalischer gestaltet hat, wobei einzelne Passagen bewusst klein und verspielt getanzt wurden, um anschließend durch eine stark betonte Bewegung einen gezielten Akzent zu setzen. Dabei wurde selbst bei scheinbaren Stopps die Bewegung im Körper stets fortgesetzt um somit – auch ohne Schritte – den Bewegungsfluss aufrecht zu erhalten.
Anschließend nutzte er Motsi Mabuse und ihren neuen Tanzpartner Evgeniy Vosnyuk als weiteres Demopaar, um einzelne Aktionen durch bewusstes Einbeziehen von Grund und Ursprung der Bewegungen weiter zu verfeinern.

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Hazel Fletcher

Hazel Fletcher schaffte es, innerhalb von 45 Minuten gleich mehrere grundverschiedene (aber dennoch verwandte) Themen eindrucksvoll zu vermitteln. So räumte sie einerseits mit dem weit verbreiteten Irrglauben auf, dass die Fersen bei einer Drehung nicht den Boden berühren dürfen. Auch wenn das Gewicht natürlich primär auf dem Ballen liegt, sollte die eigentliche Drehung meist auf dem ganzen Fuß stattfinden. Allerdings wird dies zumindest den Damen meist durch die Verwendung von Absatzschonern erschwert, deren Nutzung sie mit dem Autofahren bei angezogener Handbremse verglich. Von ihrem Mann Alan Fletcher hatte sie dazu noch ein drastischers Zitat parat: „Why are most women wearing condoms on their dance shoes?“
Sind die Absatzschoner erst einmal ab, so liegt eine der gängigsten Ursachen für Balance-Probleme beim Drehen in fehlender Muskelspannung im Hinterteil des Tänzers. Über allgemeingültige Aussagen zur Körperspannung („work when you stay, release when you go!” sowie „upper part of body pushes down while lower part of body pushes up”) fand sie dann den Übergang zu ihrem zweiten Schwerpunktthema: Führung und Verbindung zum Partner
Dabei beruht die Verbindung zum Partner in offener Tanzhaltung primär auf zwei Punkten: der Schwerkraft und dem sogenannten „Finger Hook“ (damit war die Spannung der mittleren Finger gemeint, die für die Verbindung der Hände sorgt, ohne dass die ganze Hand angespannt sein muss).
So soll die Schwerkraft bewusst genutzt werden, um eine Grundspannung in der Haltung aufrecht zu erhalten. Beispielsweise sollte die Dame den Arm vor einer Unterarmdrehung nicht selbständig heben, sondern ist stattdessen dafür verantwortlich, den „Finger Hook“ beizubehalten.
Zum Abschluss spannte Hazel Fletcher nochmal den Bogen zu ihrem ersten Thema, indem sie noch einmal betonte, wie wichtig es ist, beim Tanzen den ganzen Fuß und nicht nur den Ballen zu benutzen.

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Fotografiert von Robert Panther