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Schon zu Beginn des ersten Workshops war
klar, dass Carolyn Smith die knappe Zeit möglichst effektiv nutzen
wollte, denn bereits nach wenigen Sekunden schickte sie die
anwesenden Paare zum Mitmachen auf das Parkett. Thema war der Jive,
der nach ihrer Erfahrung als fünfter Lateintanz im Training oft zu
sehr vernachlässigt wird. So vermittelte sie anhand von drei
Übungen, wie die Paare trainieren können, die richtige Kraft und
Technik in Füßen und Beinen zu entwickeln, um sich möglichst
geräuschfrei („Dancers should be seen, not heard!“) und trotzdem
dynamisch zu bewegen. Dabei konzentrierte sich die erste Übung auf
die Bounce-Bewegung, während bei der zweiten Übung Kick-Aktionen im
Vordergrund standen. Erst die dritte Übung war eine kleine
Schrittkombination (bestehend aus der Figur Drunken Sailor, einigen
Kicks und einem Simple Spin), die paarweise auszuführen war.
Zum
Schluss entließ die Trainerin die Paare mit der Anregung, öfter auf
langsame Musik zu trainieren, um diese beherrschen und ausfüllen zu
können.
Wie in den meisten Latein-Workshops an diesem
Wochenende ließ auch Bryan Watson die Teilnehmer aktiv mitmachen. So
wurde am Freitag anhand einer einfachen Rumba Basic-Folge (Open Hip
Twist, Fan, Alemana, Opening Out, Advanced Hip Twist, Fan, Hockey Stick)
das bewusste Arbeiten mit den Füßen trainiert. Anfangs sollte dies ohne
Schuhe mit maximalem Heben probiert werden, anschließend mit Tanzschuhen
und Heben, allerdings ohne dass die Fersen dabei den Boden verlassen.
Generell empfahl Bryan im freien Training öfter die Absatzhöhe zu
variieren und dabei stets den ganzen Fuß zu benutzen, statt nur den
Ballen.
Um die optimale Schrittgröße zu ermitteln, sind Schreitbein
und –fuß zu strecken, soweit es möglich ist, ohne das Gewicht zu
verlagern. Dies erleichtert es, in die Bewegungsrichtung durch den Fuß
des Standbeins zu rollen. Generell sollten nicht schöne Füße die oberste
Priorität sein, sondern Füße, welche die Bewegung und Balance des
Tänzers unterstützen.
In seinem zweiten Workshop gab es wieder eine
kleine Übungssequenz – diesmal im ChaCha – anhand derer hilfreiche Tipps
vermittelt wurden. So sollten die Zehen der Damen stets entspannt sein,
um den ganzen Fuß nutzen zu können. Obwohl dabei natürlich auch die
Fersen den Boden berühren, sollten diese aber nie zu hören sein.
Bei
Locksteps sollte die Ferse des vorderen Fußes beim Kreuzen am Boden
sein, während die Ferse des hinteren Fußes stets oben ist (also hier
kein Heben oder Senken stattfindet).
Aber auch hier wurde wieder
betont, wie wichtig es ist, durch den ganzen Fuß zu rollen, um das
Gewicht von einem Fuß auf den anderen zu verlagern.
Hans-Reinhard Galke widmete seine beiden
Workshops ganz dem Thema Musikalität, denn wie er sagte: „The best
dancer is the one who shows the best musicality through his movement!”
Dabei begann er damit, die Bewegungsmöglichkeiten der verschiedenen
Gelenke zu analysieren, angefangen vom Fuß (rotierbar) über die Knie
(vorwärts und rückwärts) bis hin zur Hüfte, die sich eigentlich nur
seitwärts bewegen kann, aber durch Unterstützung von Knien und
Wirbelsäule wiederum rotierbar wird.
Diese Information nutzte er
dann, um – in gewohnt humorvoller Weise – die einzelnen Körperaktionen
in Samba-Wischer und Stationary Samba Walks zu sezieren. So arbeiten die
Füße primär vorwärts und rückwärts, während das freie Bein die Bewegung
(& Balance) unterstützt. Die gesamte Bewegung wird in optimaler Weise
durch den Rücken bzw. die Wirbelsäule bis in die Arme fortgesetzt.
Nach der Samba folgte ein Wechsel zum ChaCha, bei dem die Figur New
Yorker auseinander genommen wurde. Hier haben viele Tänzer eine falsche
Knie-Aktion, denn in der Endposition sollte das Gewicht über dem Ballen
des vorderen Fußes sein, während die Drehung davor bereits über dem
Standbein auf dem vorigen Schritt stattfinden sollte.
Die zweite Lecture begann Hans-Reinhard Galke mit
einem Appell an die Paare, die an dem Wochenende Privatstunden bei ihm
genommen hatten: „Ich kann auch was anderes als Samba!“ (In etwa 30
Privatstunden hatte er gefühlte 28x Samba unterrichten müssen bzw.
dürfen.)
Nach dieser Einleitung ging es dann – wie sollte es anders
sein – mit Samba weiter. So wurde gezeigt, wie er mit den kanadischen
Profis Andreij und Natalia Paramonov einen Teil ihres Samba-Programms
noch musikalischer gestaltet hat, wobei einzelne Passagen bewusst klein
und verspielt getanzt wurden, um anschließend durch eine stark betonte
Bewegung einen gezielten Akzent zu setzen. Dabei wurde selbst bei
scheinbaren Stopps die Bewegung im Körper stets fortgesetzt um somit –
auch ohne Schritte – den Bewegungsfluss aufrecht zu erhalten.
Anschließend nutzte er Motsi Mabuse und ihren neuen Tanzpartner Evgeniy
Vosnyuk als weiteres Demopaar, um einzelne Aktionen durch bewusstes
Einbeziehen von Grund und Ursprung der Bewegungen weiter zu verfeinern.
Hazel Fletcher schaffte es, innerhalb von 45
Minuten gleich mehrere grundverschiedene (aber dennoch verwandte) Themen
eindrucksvoll zu vermitteln. So räumte sie einerseits mit dem weit
verbreiteten Irrglauben auf, dass die Fersen bei einer Drehung nicht den
Boden berühren dürfen. Auch wenn das Gewicht natürlich primär auf dem
Ballen liegt, sollte die eigentliche Drehung meist auf dem ganzen Fuß
stattfinden. Allerdings wird dies zumindest den Damen meist durch die
Verwendung von Absatzschonern erschwert, deren Nutzung sie mit dem
Autofahren bei angezogener Handbremse verglich. Von ihrem Mann Alan
Fletcher hatte sie dazu noch ein drastischers Zitat parat: „Why are most
women wearing condoms on their dance shoes?“
Sind die Absatzschoner
erst einmal ab, so liegt eine der gängigsten Ursachen für
Balance-Probleme beim Drehen in fehlender Muskelspannung im Hinterteil
des Tänzers. Über allgemeingültige Aussagen zur Körperspannung („work
when you stay, release when you go!” sowie „upper part of body pushes
down while lower part of body pushes up”) fand sie dann den Übergang zu
ihrem zweiten Schwerpunktthema: Führung und Verbindung zum Partner
Dabei beruht die Verbindung zum Partner in offener Tanzhaltung primär
auf zwei Punkten: der Schwerkraft und dem sogenannten „Finger Hook“
(damit war die Spannung der mittleren Finger gemeint, die für die
Verbindung der Hände sorgt, ohne dass die ganze Hand angespannt sein
muss).
So soll die Schwerkraft bewusst genutzt werden, um eine
Grundspannung in der Haltung aufrecht zu erhalten. Beispielsweise sollte
die Dame den Arm vor einer Unterarmdrehung nicht selbständig heben,
sondern ist stattdessen dafür verantwortlich, den „Finger Hook“
beizubehalten.
Zum Abschluss spannte Hazel Fletcher nochmal den Bogen
zu ihrem ersten Thema, indem sie noch einmal betonte, wie wichtig es
ist, beim Tanzen den ganzen Fuß und nicht nur den Ballen zu benutzen.
Fotografiert von Robert Panther